Die beiden Gemeinden stellen sich vor

Die Kirchengemeinden Simbach am Inn und  Tann liegen in Niederbayern im Landkreis Rottal-Inn und haben zusammen ca. 2150 Gemeindeglieder. Die Kirchengemeinde Simbach a. Inn gibt wurde 1952 gegründet, die Gemeinde Tann im Jahr 1959.


Gemeinde Simbach am Inn



Die Kirchengemeinde Simbach am Inn  befindet seit ihrer Gründung in einem steten Entwicklungsprozess. Waren es anfänglich viele Flüchtlingsfamilien die einen hohen Anteil an evangelische Christen in der niederbayerischen Kleinstadt stellten, so sind es jetzt viele Bürger aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Die Gemeinde Simbach hat im Jahr 2015 insgesamt ca. 1700, die Gemeinde Tann ca. 430 Gemeindeglieder.

Tabellarische Aufstellung der Gemeindegeschichte:

1870
Anfang der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts kommen mit dem Bau der Bahnlinie München-Simbach evangelische Ingenieure in den Ort. Es folgen evangelische Beamte, Handwerker und Gewerbetreibende. Die wenigen evangelischen Christen werden anfangs von Ortenburg und Braunau betreut.

1896
Evangelische Kinder aus Simbach erhalten in Burghausen Konfirmandenunterricht.

1918
In der Zeit nach dem 1. Weltkrieg gibt es ca 160-180 Evangelische in Simbach, die sich in einem "Evangelischen Verein" zusammenschließen.

1930
Auf Betreiben des "Evangelischen Vereins"wird Pfarrer Kelber in Burghausen vom Landeskirchenrat in München beauftragt, die Betreuung der Evangelischen in Simbach zu übernehmen.

1935/36
Pläne zum Bau einer evangelischen Kirche scheitern. Die politische Situation und innerkirchliche Differenzen verhinden den Bau.

1945
Eine Vielzahl von Heimatvertriebenen stömt nach Simbach und Umgebung. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg übernimmt Pfarrer Seitz die Betreuung der evangelischen Christen. In der Zwischenzeit war aus dem "Evangelischen Verein" eine Tochterkirchengemeinde von Neuötting geworden.

1946
Der Landeskircherat entsendent Pfr. Martin Stolzenburg nach Simbach. Der erste Kirchenvorstand wird gewählt. Gottesdienste werden zunächst in der katholischen Kirche später im Rathaussaal gehalten. Dort findet Ostern auch die erste Konfirmation statt. Am 17. Dezember wird eine umgestaltete Militärbaracke als Notkirche geweiht.

1948
Es sind nun mehr als 4000 evangelische Vertriebene im Kreis Pfarrkirchen ansässig. Simbach ist als Tochterkirchengemeinde von Parrkirchen abhängig, wird zum "Vikariat" erhoben und erlangt damit mehr Selbstständigkeit. Die Kirchengemeinde scheidet aus dem Dekanat Rosenheim aus und wird in das neu geschaffene Dekanat Passau eingegliedert.

1952
Durch die Erhebung zum Pfarramt wird die volle Selbstständigkeit der evangelischen Gemeinde erreicht.

1957
Am Sonntag vor Pfingsten wird die Orgel ind der Notkirche geweiht.

1958
Von Hauptlehrer Heinze wird ein Posaunenchor gegründet.

1959
Am 18. September wird die Kirche in Tann geweiht. In Simbach kauft die evangelische Gemeinde ein Grundstück für den Neubau einer Kirche und eines Pfarrhauses.

1961
Am 16. Juli wird das neue Pfarrhaus eingeweiht und der Gemeinde übergeben.

1963
Am 13. Dezember wird mit dem Bau der neuen Kirche begonnen.

1964
Am 10. Mai wird in einer Feier der Grundstein der Kirche gelegt, bereits am 31. Juli das Richtfest gefeiert.

1985
Am 14. Juli feiert die evangelische Gemeinde in Simbach mit einem Festgottesdienst das 20 jährige Jubiläum der Kirche.

1990
In diesem und den folgenden Jahren kommen viele Spätaussiedler aus den ehemaligen Staaten der Sowjetunion nach Simbach. Viele davon sind evangelisch. Die Gemeindegliederzahl steigt in10 Jahren um mehr als 900 Personen.

1997
Innenrenovierung der Gnadenkirche.

2001
Von September - November: Neugestaltung des Kirchenvorplatzes.

2002
Jubiläum 50 Jahre evangelische Gemeinde Simbach am Inn.

2004
Jubiläum 40 Jahre Gnadenkirche.

2006-2007
Erneuerung der Fenster in der Gnadenkirche und im Pfarrhaus mit Wärmedämmung im Pfarrhaus. Erneuerung der Toilettenanlage in den Gemeinderäumen, Einbau einer behindertengerechten Toilette.

2008 bis 2013
Einbau eines behindertengerechten Aufzuges um die Gemeinderäume und das Kirchenschiff auch für gehbehinderte Menschen und Rollstuhlfahrer erreichbar zu machen.

Sanierung des undichten Kirchendaches

Installation einer neuen Lautsprecheranlage im Kirchenraum

2014 bis ....

Planung der weiteren Sanierungsmaßnahmen im Untergeschoß der Gnadenkirche (Foyer, Gemeindesaal, Mehrzweckraum, Küche, Bodenisolierung...)
Jubiläum 50 Jahre Gnadenkirche im Juli 2015

Anfahrtsbeschreibung:

Von Westen auf der B12 kommend Ausfahrt Simbach Zentrum, ca. 100m auf der Pfarrkirchner-Straße, am Rennbahncenter Richtung Krankenhaus links auf die Simon-Breu-Straße abbiegen, nächste Straße rechts abbiegen, dies ist die Teichstraße die nach der Abweigung zum Krankenhaus (nicht abbiegen!) zur Albert-Seidl-Straße wird. Der Kirchturm ist von weitem sichtbar.

Von Osten auf der B12 kommen Ausfahrt Simbach Zentrum dann wie oben weiter.

Von Norden aus Richtung Pfarrkirchen am Rennbahncenter rechts abbiegen, nächste Straße rechts abbiegen, dies ist die Teichstraße die nach der Abzweigung zum Krankenhaus (nicht abbiegen!) zur Albert-Seidl-Straße wird.

Von Süden kommend (aus Richtung Braunau) über die Hauptkreuzung in der Stadtmitte fahren, sie befinden sich in der Pfarrkirchner-Straße. Dem Straßenverlauf ca. 1km folgen, am Rennbahncenter links in die Simon-Breu-Straße abbiegen. Dann wie oben beschrieben weiter.


Gemeinde Tann


Tabellarische Aufstellung der Gemeindegeschichte

vor 1945
leben nur wenige evang. Gemeindeglieder in unserem Raum. Sie orientierten sich kirchlich vor allem nach Pfarrkirchen, vereinzelt auch nach Braunau, wenn dies von der Entfernung her günstiger war.

1947
ernennt der Landeskirchenrat mit Wirkung vom 01. August den gebürtigen Bresslauer Joachim Schubert zum "Flüchtlingsseelsorger" für Tann.
Gottesdienststationen waren in dieser Zeit:
Tann, wo in der St. Leonhardskapelle in Eichhornseck an jedem Sonntag Gottesdienst und Kindergottesdienst stattfanden; außerdem alle 14 Tage Schildthurn und Zeilarn, Eiberg oder Zimmern, dazu Reut und Taubenbach.

1948
wird am 06. Januar als erste ihrer Art im Altlandkreis Pfarrkirchen die evang. Schule in Tann eröffnet.

1955
kommt es, auf Anregung von Pfarrer Hornberger, zur Bildung des "Evangelischen Bauernvereins", dem fast alle Gemeindeglieder angehören, die in der Landwirtschaft tätig sind oder früher dort tätig waren.
Im gleichen Jahr wird Tann "Vikariat" und erhält dadurch eine gewisse Selbstständigkeit. Die Interessen der Gemeinde werden nun durch einen Vertrauensausschuss vertreten.
Man denkt an den Bau einer eigenen Kirche. Ein Grundstück, das mit Mitteln der Landeskirche als Bauplatz erworben werden sollte, wird der Gemeinde vom Markt Tann geschenkt.

1958
Der Kirchbau nimmt konkrete Formen an. Am 17. Oktober erfolgt der 1. Spatenstich. An der Grundsteinlegung am 16. November nahm die Gesamtbevölkerung regen Anteil; auch waren zahlreiche Ehrengäste gekommen. Kurz vor Weihnachten konnte auch noch Richtfest gefeiert werden.

1959
Am 17. Mai findet die letzte Konfirmation in Eichhornseck statt.
Der Kirchweihtag am 13. September war ein Festtag für die ganze Gemeinde. Mit einer kurzen Andacht verabschiedet sich die evangelische Gemeinde von Eichhornseck. In einem langen Zug ziehen die Festgäste zur neuen Kirche.

1960
Durch eine Entschließung des Landeskirchenrates vom 22. März wird Tann zur Tochtergemeinde von Simbach erhoben. Die Seelenzahl beträgt rund 350. Ursprünglich waren die Gemeindeglieder in einem "Evangelischen Verein e. V." unter Vorsitz des Pfarrers zusammengeschlossen. Die Kirchenältesten waren Vorstandsmitglieder. Nun bekam Tann einen eigenen Kirchenvorstand.
Am 12. Juni weiht Dekan Götz aus Passau die beiden fehlenden Glocken. Alle 3 Glocken der Dreieinigkeitskirche sind auf das Geläut der katholischen Kirche abgestimmt.
4 Monate später, am 12. Oktober, konnte Dekan Götz schließlich die neue Orgel weihen.

1967
Am 09. April findet die bisher letzte Konfirmation in Tann statt. Seither werden alle Jugendlichen in Simbach konfirmiert.

1976
feiern evangelische und katholische Frauen den "Weltgebetstag der Frauen" zum 1. Mal ökumenisch. Seither finden diese Gottesdienste abwechselnd in beiden Kirchen statt.

1979
feiert die Gemeinde ihr 20jähriges Kirchweihjubiläum.

1988
wird die Kirche renoviert.

2009
feiert die evangelische Gemeinde Tann das 50-jährige Jubiläum der Dreieinigkeitskirche

 

Das Altarmosaik in der Dreieinigkeitskirche

Der Künstler
Adolf Kleemann (1904 – 1989) wurde in Waldsassen geboren und hat später in München studiert. Dort war er Schüler von Franz Klemmer und zuletzt von Olaf Gulbransson. Als Gegner des Nationalsozialismus wurde er 1940 von der Gestapo verhaftet und sodann „zur Bewährung“ an die Ostfront geschickt. 1947 kam er nach zwei Jahren russischer Kriegsgefangenschaft  nach    Bayern   zurück.  Sein Christsein und sein Glaube hatten in den Kriegsjahren an  Intensität   zugenommen. Er war stets freischaffender Künstler. Von ihm stammen unter anderem das Altarbild in St. Johannis in Schweinfurt und die Stephanus-Glasfenster in St. Stephan, Lindau. In seinen letzten Lebensjahrzehnten hat er nur noch abstrakt gemalt.

Das Altarbild
Ein Mosaik aus unzähligen Steinen zeigt die Dreifaltigkeit, Gottvater auf der linken Seite, Gottsohn auf der rechten und Gott, den heiligen Geist, in ihrer Mitte. Gefasst durch die Form des Kreises wird aber das Moment der Einheit deutlich betont. Zunächst ins Auge fallen die drei goldenen Gloriolen, die sich an der Oberseite des Mosaiks berühren. Gold als Zeichen der Vollkommenheit, des Ewigen und Unvergänglichen. Die Glorienscheine korrespondieren farblich, aber auch in der Linie mit dem Regenbogen in der unteren Bildhälfte, das Zeichen des Bundes, zugleich ein Verweis auf die himmlischen Gefilde. Dazu passt die Darstellung von Gottvater auf der linken Seite in grau-blauen Steintönen – bei Kleemann oft Farben des Himmels, des Geistigen, während bei Gottsohn in der rechten Hälfte der Darstellung die braunen Erdtöne überwiegen. Erst bei genauem Hinsehen entdeckt man schließlich eine Farbe, von der sich nicht einmal ein Dutzend Steine auf dem Altarbild finden und die trotzdem das Zentrum der ganzen Szene bildet: die Farbe Rot. Die Farbe der Wundmale in der Hand des Sohnes, die er dem Vater zeigend entgegenstreckt. Eine Farbe, die sich auch in der Darstellung des heiligen Geistes, der Taube wieder findet, vielleicht das Feuer der Begeisterung, das sich hier in der Kirche, in der Feier des Gottesdienstes, im gemeinsamen Abendmahl um den Altar entzünden soll, damit es hinausgetragen wird in die Welt, aus der Dreieinigkeitskirche hinaus nach Tann.


Anfahrtsbeschreibung:
Die evangelische Dreieinigkeitskirche befindet sich in der Mitterfeldstr. 7 in unmittelbarer Nähe des Rathauses.

Von Süden auf der Simbacher-Straße kommend vor dem Marktplatz links in die Dr. Heuwieserstraße einbiegen, anschließend in die dritte Straße rechts (gegenüber ist das Seniorenheim) einbiegen. Sie befinden sich dann in der Mitterfeldstraße.

Von Norden kommend vor der Gärtnerei Späth rechts abbiegen, nach 50m links in die Dr.-Baumgartner-Straße, vorbei an der Schule fahren, anschließend rechts in die Denhartener-Straße abbiegen, vorbei an der Blumenstraße ist die nächste Straße links die Mitterfeldstraße.

Von Osten kommend fahren Sie auf der Schildthurnerstraße links in die Mitterfeldstaße.

Von Westen kommend auf der Nopplinger-Straße am Marktplatz links abbiegen, die nächste Straße rechts abbiegen (Dr.-Heuwieser-Straße), die dritte Straße rechts ist die Mitterfeldstraße.

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